Wahres Dasein

Verse auf einer Kachel aus den Ruinen der Sanitäranlagen der ehemals „Neuen Dampflok“

Herr Schimmelpoth

Ich habe meine Zeit in stetem Weh verbracht.
Das darf doch wohl nicht wahr sein!
O Weh, o Wehe mir!
Ich leide so am Dasein
ich flüchte mich ins Bier.
Doch nun hat mir das Bier die Blase voll gemacht.

Was nutzt mir mein Talent? Dorís sieht mich nicht an.
Was nutzt mein Tun und Schreiben?
Pack ich ihr an die Fott,
so will sie mich vertreiben.
Und ich muss auf den Pott,
getrieben von dem Strom, den niemand halten kann.

Jedoch was klag ich dir? Du bist ja nur die Wand.
Was will ich dir entdecken,
in Versen, die verpatzt:
Die Schmerzen, die mich schrecken,
Die Blase, die mir platzt,
Und daß ich meinem Ziel mit Winseln zugerannt?