Justin Theophil Zappel

Neue Entwicklungen im Fall des entführten Gelsenkirchener Lyrikers Sigismund Schimmelpoth: dem Delmenhorster Anzeiger sowie dem Gemeindebrief des Katholischen Pfarrverbundes St. Hasso Lennestadt-Langenei wurde gestern ein Video zugespielt, das angeblich den Entführten zeigt. Die Authentizität wird gerade von der eigens eingerichteten task force der Stadtsparkasse Gelsenkirchen geprüft, dem Vernehmen nach soll die Lebensgefährtin des Dichters, Frl. Magda Spichalski, nach Ansicht dahingehend geäußert haben, Schimmelpoth sei augenscheinlich „aber ganz schön was alt geworden“.

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Besondere Rätsel gibt den Ermittlern der Inhalt des Videos auf. Anstatt einer vielleicht zu erwartenden Forderung von seiten der Entführer oder einer Botschaft des Opfers zeigt der etwa 56 Minuten lange Film etwa 7 Sekunden lang das oben abgebildete Standbild des Poeten, danach folgt die augenscheinlich aus dem Fernsehen aufgenommene zweite Halbzeit des Fußballkreisligaspiels TuS Neckarsulm gg. Akkumulator Garching vom 17. Oktober 1987, untermalt von gelegentlichen Anfeuerungsrufen eines allem Anschein nach hochalkoholisierten Mannes zwischen 30 und 33 Jahren, die sich an den an besagtem Spiel nicht beteiligten TSSV Waltrop 1989 e.V. richten. Die letzten 13 Minuten zeigen die Tagesthemen-Strömungsfilme der ersten Märzhälfte 2003 mit Ausnahme des 13. März.
Wir erwarten nähere Erkenntnisse frühestens von einer Pressekonferenz, die der Filialleiter der Sparkassenfiliale Gelsenkirchen-Bulmke für Mittwoch, den 15. Dezember 2009, 13.35 Uhr, anberaumt hat.